Alexa Wilke
Segensflieger

Kinder, Jugendliche und die Bibel – Ein Plädoyer für ihre bleibende Relevanz

Und dennoch bleibt die Bibel die Basis. Die Voraussetzungen für die Arbeit mit biblischen Texten in der Jugendarbeit sind im Wandel begriffen. Nur noch ein Drittel der Jugendlichen liest in der Freizeit. Und auch das, was gelesen wird, hat sich verändert. Bücher und Texte sind oft Teil umfassender Marketingkonzepte. Als Lektüre und Beschäftigung wird aus dem großen Pool an Möglichkeiten das gewählt, was Resonanz erzeugt, was Teil des eigenen Selbstkonzeptes und Lebensstils werden kann.

Wie kann in dieser Situation die Bibel in der Jugendarbeit ins Gespräch gebracht werden? Und das ohne sich nur auf die Kinder und Jugendlichen zu konzentrieren, die zur Gruppe der Leser*innen gehören? Oder radikaler gefragt: Ist es unter den gegebenen Voraussetzungen überhaupt notwendig und sinnvoll, die Bibel ins Gespräch zu bringen? Schließlich gibt es doch genügend andere, leichter zugängliche spirituelle Impulsgeber?

Dies war, kurz zusammengefasst, das Thema eines Studientages der Landesfachkonferenz Hannover/Oldenburg im Verdener Sachsenhain. Die Landesfachkonferenz ist die Versammlung aller auf Kirchenkreisebene mit Jugendarbeit befassten Menschen in den Landeskirchen Hannovers und Oldenburgs. Entsprechend hoch war die Expertise zum Thema, die die 120 Teilnehmer*innen von sich aus mitbrachten. Dies zeigte sich in lebhaften Diskussionen, Gesprächsimpulsen und intensiven Rückfragen. „Wird das Buch noch gebraucht? Die Rolle der Bibel in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen“, lautete der Titel der Keynote zum Thema, welchen Prof. Dr. Alexa Wilke hielt.

Die Bibel wird gebraucht. Weil sie kulturbildend ist, weil sie Verbindung schafft zwischen Menschen unterschiedlicher Prägung, Herkunft und Altersgruppen. Sie wird gerade in dieser Zeit gebraucht, weil sie von Menschen zu erzählen weiß, deren Leben den üblichen Zwang zur Selbstoptimierung zuwiderläuft, weil Gott sie auch gerade in ihrem Scheitern erwählt. Die Bibel ist wichtig, weil sie bleibend die Basis dessen ist, was wir glauben und weitergeben, weil wir in ihr das finden, was Glauben weckt und Hoffnung stärkt.

Auch wenn die Bibel gebraucht wird, hat die Arbeit mit ihr „als Buch“ ihre Grenzen – das stand den Teilnehmer*innen auch aus eigener Erfahrung vor Augen. Um so größer war das Interesse, andere Möglichkeiten der „Arbeit mit der Bibel“ zu erkunden. Vom Wiederentdecken des „Erzählens“ über das gemeinsame Inszenieren von Bibeltexten im Bibliolog bis hin zu ihrem Lebendigwerden in zu Bibellabyrinthen umgebauten Kirchen gab es beginnend in der Keynote und intensiviert über den Nachmittag hin eine Menge von Impulsen, die Lust machen, die Arbeit mit der Bibel in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen neu anzugehen.

Prof. Dr. Alexa Wilke


Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.

Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.

Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.

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