Lobpreis der Zukunft

Ein Lobpreis-Atelier zum 500. Jahrestag des Gesangbuchs

Am Wochenende vom 14. - 16. Juni hat sich eine bunte Gruppe aus Musiker:innen, Theolog*innen, Lobpreisleiter*innen und Multiplikator:innen der Lobpreisszene im wunderschönen Kloster Triefenstein getroffen, um Lobpreis neu und anders zu erleben, zu denken sowie sich gegenseitig zu inspirieren und herauszufordern.

Veranstaltet wurde das Wochenende unter dem Titel „Lobpreisatelier“ von der CVJM-Hochschule, der Zukunftswerkstatt midi, der EKD, Campus für Christus und den Christusträgern und stand unter dem Motto „Lobpreis der Zukunft“; das Ganze im Rahmen des 500-jährigen Gesangbuchjubiläums. Gemeinsam wurde über die Bedeutung von Lobpreis für Glauben und Gottesdienst nachgedacht und theologisch reflektiert, Glauben gefeiert und trotz oder gerade wegen der konfessionellen Vielfalt Gott in den Mittelpunkt gestellt.

Eine spannende Mischung aus bekannten Lobpreisgrößen, interessierten Kirchenmusiker*innen und Theolog*innen sowie jungen Lobpreisentdeckungen machte sich, ganz im Sinne eines Ateliers, daran, Lobpreis handwerklich zu „begreifen“ und Raum für Neues und unkonventionelle Ideen zu schaffen.

Dabei wurde neugierig aufeinander zugegangen, inhaltlich heiß diskutiert und kreative Spannung aufgebaut, die sich in neuen Texten, Liedern und Liturgien entladen hat. Ganz anders als üblich, war das Wochenende lediglich von zwei kleinen theologischen Impulsen gerahmt und bestand ansonsten zu großen Teilen aus Austauschrunden, Diskussionen, Zeiten zum Connecten und vor allem aus den Themen, die die Teilnehmenden mitgebracht haben.

Ganz bewusst sollte einmal nichts „produziert“ werden, sondern vielmehr gemeinsam gedacht und ausprobiert werden, was womöglich im Lobpreis fehlt und zu entdecken, welches Potential ein Lobpreis der Zukunft eigentlich in sich trägt.

So hatten die Teilnehmenden am Samstag die Möglichkeit in verschiedenen Worship Labs zu diskutieren, aktiv zu werden und Neues auszuprobieren. Themen der Worship Labs waren Lobpreis und Politik, Liturgie und wie diese neu gedacht werden kann, eine Liederwerkstatt, Yoga Worship und die Frage nach Körperlichkeit im Lobpreis, ein Lab zu Improvisation und freiem Lobpreis und vieles mehr.

Kleine Labore mit großen Anliegen, aber auch kritischen und ehrlichen Gesprächen, zum Beispiel zu der Frage wie politisch Lobpreis sein soll, darf oder muss, wo die Grenzen liegen und wo Missbrauch beginnt. Auch wurde viel und tiefgehend zu der Frage diskutiert, wie Personen, die Lobpreis leiten, selbst für ein reflektiertes und ausgewogenes geistliches Leben als Kraft- und Inspirationsquelle sorgen können, um nicht auszubrennen.

Am Atelier-Abend und beim gemeinsam gestalteten Abschlussgottesdienst gaben die Künstler*innen Einblicke in ihre Werke, Lieder, Halbfertiges und neue Ansätze. So leitete ein Pianist eine Atem- und Klangübung an und improvisierte dazu auf dem Klavier, andere trugen Spoken Word Texte vor und wieder andere nahmen die Teilnehmenden mit auf die Reise eines Körpergebetes und einer ganzheitlichen Anbetung aus Körper, Seele und Geist. So bereicherten  nicht nur der Gedankenaustausch, sondern auch die mitgebrachten und geteilten Songs und Texte, die einen Ausschnitt davon zeigen, wie Lobpreis vielfältig gestaltet auch aussehen kann.

Jan Simowitsch drückte es am Ende so aus: „Es wurde experimentiert, probiert, gejammt und alles. Sogar Jazz. Und es war so gut. Ganz ehrlich: Ein Traum wurde wahr. Der Graben zwischen landeskirchlichem Pop und eher freikichlichem Worship wurde geschlossen.“

Am Ende bleibt der Dank denen, die dieses Wochenende vorbereitet und ermöglicht haben und denen, die sich darauf eingelassen haben, etwas unkonventionell, anders und zukunftsgerichtet den liebgewonnen Lobpreis in die Weite zu führen.


Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.

Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.

Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.

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