„Es war wunderschön zu sehen, welche Gaben Gott in die Kinder gelegt hat.“
Wo warst du im Praxissemester? Wie bist du auf die Stelle aufmerksam geworden?
Ich war im Rahmen des Praxismoduls des Studiengangs Soziale Arbeit (berufsbegleitend) (B. A.) für sieben Monate im christlichen Kinderheim „Home of Hope“ (HoH) in Beirut, der Hauptstadt des Libanon. Das HoH ist eine NGO, welches ein Zuhause für 20 vulnerable Kinder und Jugendliche bietet, die entweder von den Straßen Beiruts oder aus prekären familiären Verhältnissen kommen.
Ich bin auf diese Praktikumsstelle durch eigene Recherche im Internet und durch die Zusammenarbeit mit „Coworkers“ gestoßen.
Welchen Aufgaben bist du dort nachgegangen?
Meine Hauptaufgabe war es, die Kinder in ihrem Alltag zu begleiten. Vormittags unterstützte ich beim Unterrichten, nachmittags habe ich kreative und erlebnispädagogische Aktivitäten angeboten und durfte mich beim Durchführen von kleineren Workshops zum Thema Konfliktlösung und Körperhygiene ausprobieren.
Was hat dir am meisten Freude bereitet? Welche erlernten Theorien aus dem Studium konntest du umsetzen?
Als Praxisprojekt habe ich gemeinsam mit den Kindern ein Musikvideo gedreht. Es war einfach wunderschön zu sehen, welche Gaben Gott in die Kinder gelegt hat und wie diese durch Kunst ausprobiert, entdeckt und gefördert wurden.
Hier konnte ich vieles aus dem Bereich Medien-, Kunst- und Tanzpädagogik sowie auch kunsttherapeutische Ansätze umsetzen.
Was war deine größte Herausforderung?
Der Libanon befindet sich momentan in einer schweren wirtschaftlichen und sozialen Krise. Die Atmosphäre im Land war daher die meiste Zeit angespannt, was auch für mich manchmal belastend war.
Außerdem war es oft schwer mit anzusehen, wie die Kinder ohne Papiere durch das sozial-rechtliche System im Libanon fallen und kaum Chancen auf Bildung und somit auch auf eine gute Zukunft haben.
Kannst du dir vorstellen, dieser Aufgabe auch hauptberuflich nachzugehen?
Ich kann mir sehr gut vorstellen, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. Gleichzeitig habe ich gemerkt, dass die Arbeit im Heimkontext durch den Schichtdienst auf Dauer sehr viel Kraft kostet. Vielleicht wäre Kinder- und Jugendhilfe in einem anderen Setting etwas für mich.
Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.
Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.
Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.