[Am 28. September soll auf dem Studientag Zukunftskunst überlegt werden, ob Kirche als Hoffnungsträgerin im gesellschaftlichen Wandel der heutigen Zeit fungieren kann. Für diesen Studientag konnten drei hochkarätige Keyspeaker gewonnen werden, die wir schon jetzt zu Wort kommen lassen wollen. Den Anfang macht Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).]
Kirche im Wandel
Frage 1: Herr Dr. Bedford-Strohm, die Kirche befindet sich mitten in einem großen Wandel, was ist darin jetzt die wichtigste Aufgabe für die evangelische Kirche?
Antwort: Natürlich muss es jetzt um gute Ideen für eine ausstrahlungsstarke Kirche gehen und um die tatsächliche Umsetzung dieser Ideen. Dabei hoffe ich vor allem auch auf den Ideenreichtum und Tatendrang junger Leute in unserer Kirche. Das Wichtigste aber ist etwas Anderes: nämlich die eigenen geistlichen Quellen neu entdecken und alle Lust an den Untergangsszenarien hinter uns lassen – und das heißt: aus der Fülle leben lernen. Wir sind vielleicht nicht immer die stärksten Boschafter, aber die Botschaft, die wir weitergeben dürfen, ist richtig stark. Das ist der entscheidende Grund, warum wir voller Hoffnung in die Zukunft gehen können.
Frage 2: Kirche ist Teil des Gemeinwesens, wie kann sie Hoffnungsträgerin für die Menschen vor Ort sein?
Antwort: In der Tat kann Kirche nicht Kirche sein, ohne sich für das Gemeinwesen einzusetzen. Denn Gott hat in Christus „die Welt“ (griechisch: ton kosmon) mit sich versöhnt (2. Kor. 5). Und wir sollen Botschafter dieser Versöhnung sein. Wir sind darin die besten Hoffnungsträger, dass wir schlicht ausstrahlen, wovon wir sprechen. Dass wir die Liebe Jesu Christi ausstrahlen gegenüber allen Menschen, und zwar ohne vorherige Bekenntniskontrolle.
Frage 3: Was wünschen Sie sich von diesem Studientag? Oder: Warum lohnt es sich am 28. September dabei zu sein?
Ich erwarte, dass sich am 28. September viele Menschen treffen, die der Wille vereint, mutig und kraftvoll in die Kirche der Zukunft aufzubrechen. Wie das aussehen kann und was dazu nötig ist, darüber wollen wir ins Gespräch kommen. Ich erwarte mir viele neue Ideen und vor allem: die Lust, sie gemeinsam zu entwickeln und über ihre Umsetzung nachzudenken.
Herr Dr. Bedford-Strohm, vielen Dank für das Gespräch!
Ausführliche Informationen zum Studientag und die Möglichkeit zur Anmeldung unter www.cvjm.de/zukunftskunst
Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.
Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.
Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.