Wie können (junge) Menschen im digitalen Raum und besonders über soziale Medien mit dem Evangelium erreicht werden? Genau zu dieser Fragestellung haben wir ein eher unkonventionelles Format auf die Beine gestellt: am vergangenen Wochenende fand in Zusammenarbeit mit den Wertestartern und dem ERF die Theologie-Manufaktur im neuen Medienhaus des ERF in Wetzlar statt.
Zwei Tage, 15 Influencer*innen, Content-Creator*innen und Theolog*innen, gutes Essen, kreative Methoden und ein inspirierender Ort. Ziel war es, sich mal abseits des Alltags mit den theologischen Fragen rund um das Thema digitale Evangelisation zu beschäftigen, Zeit für Diskussionen und Austausch zu haben und so gemeinsam mit unterschiedlichen Perspektiven Theologie zu „generieren“. Dabei beschäftigten wir uns mit Themen wie der Frage, was das Ziel und die Zielgruppe von digitalen evangelistischen Formaten ist, ob digitale Evangelisation eigentlich immer eine explizite Glaubenseinladung braucht und ob es inhaltliche „Must-Haves“ gibt, die wir auch digital nicht aus dem Evangelium streichen können. Dank der vielen Erfahrungen und des (theologischen) Know-Hows sowie der kreativen Methoden wie der Nachahmung des ZDF-Formats „13 Fragen“, einem BarCamp oder des Circle of Cons gab es reichlich Diskussionsstoff, der bis in den späten Abend hineinreichte. Neben der Vernetzung und dem Teilen von Erfahrungen entstanden dabei insbesondere sechs Thesen, an welchen auch im Nachgang weiter gearbeitet werden soll. Des Weiteren wird überlegt, wie inhaltlich an die Theologie-Manufaktur angeschlossen werden kann und vor allem wie die Inhalte so aufbereitet werden können, dass sie für Praktiker*innen, Ehren- und Hauptamtliche in der Jugendarbeit sowie für Content-Creator*innen und Influencer*innen hilfreich sein können, ihre eigene Arbeit theologisch zu reflektieren und Denkanstöße sowie Inspiration zu erhalten.
Was ist die Theologie-Manufaktur?
Die Theologie-Manufaktur ist ein Teil des Forschungsprojektes „Evangelisation 4.0“, welches gemeinsam mit der „Abteilung zur Erforschung von Evangelisation und Kirchenentwicklung“ (AEEK) und den Wertestartern der Frage auf den Grund geht, wie Menschen in dieser digitalen Welt mit dem Evangelium erreicht werden können. So sollen gemeinsam mit Praxispartner*innen die Potentiale und Chancen von digitaler Evangelisation in Theologie und Praxis als wichtiger Bestandteil von Mission erforscht werden.
Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.
Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.
Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.