Im Oktober kamen über 100 Menschen in Berlin zur Konferenz „Spiritualität und Gerechtigkeit“ (www.sg2024.de) zusammen. Das Wochenende sprühte vor Inspiration und regte mit zahlreichen Impulsen zum Nachdenken an. Veranstaltet von IJM Deutschland e.V., der CVJM Hochschule, dem Berlinprojekt und MIDI, schuf die Konferenz einen lebendigen Raum, um das Spannungsfeld zwischen Spiritualität und Gerechtigkeit intensiv zu erkunden.
Starke Redner*innen und starke Worte
Rednerinnen und Redner wie Bettina Becker, Thorsten Dietz, Lioba Diez, Dietmar Roller, Tobias Faix und Judy Bailey prägten die Konferenz mit vielfältigen Beiträgen. Besonders Judy Bailey fesselte das Publikum, als sie von ihrem Weg erzählte, Spiritualität und Gerechtigkeit zu verbinden – etwa durch ihren Einsatz gegen Rassismus und für die Zukunft ihrer Kinder. Offen sprach sie auch über die Schattenseiten: Anfeindungen, Selbstzweifel und die Frage nach Rassismus in der Kirche. Ihre Worte trafen ins Herz und luden die Teilnehmenden zu tiefen Reflexionen ein.
Tobias Faix stellte in seinem Impuls die radikale Nächstenliebe in den Mittelpunkt. „Was bedeutet es, ‚Liebe deinen Nächsten‘ tatsächlich zu leben?“ fragte der Rektor der CVJM-Hochschule und forderte die Teilnehmenden heraus, über ihr Handeln nachzudenken. Für Faix ist Nächstenliebe keine bloße Tugend, sondern eine spirituelle Herausforderung. Mit den Fragen „Wen sehe ich? Und an wem gehe ich vorbei?“ regte er zum Nachdenken an und betonte: Unser Glaube kann gesunden und gestärkt werden, wenn wir unseren Blick bewusst auf andere richten.
Nächstenliebe im Fokus
Die Konferenz bot reichlich Raum für Diskussionen und Ausblicke. Besonders die Frage, wie Nächstenliebe gesellschaftlich und systematisch verankert werden kann, rückte in den Fokus und soll künftige Veranstaltungen prägen. Das Wochenende zeigte eindrucksvoll, wie eng Spiritualität und Gerechtigkeit verbunden sind. Wie die vielfältigen Impulse in konkrete Schritte münden und welche neuen Ansätze zum Thema entstehen, bleibt spannend und herausfordernd – auch für uns als Hochschule.
Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.
Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.
Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.