Graduiertenprogramm in Griechenland

Mit Erasmus auch nach der Uni-Zeit ins Ausland gehen und wertvolle Erfahrungen sammeln ...

Vielleicht kennen einige von euch noch mein Gesicht oder meinen Namen, aber ich stelle mich gerne nochmal für diejenigen vor, die mich nicht kennen. Ich bin Lukas Aram Bilgic, 25 Jahre alt und gehöre zum Präs19-Jahrgang unserer Hochschule.

Nach meinem Abschluss an der CVJM-Hochschule im Juli 2023 bin ich im September 2023 für ein Graduiertenpraktikum nach Thessaloniki, Griechenland, gezogen. Das Praktikum war für acht Monate durch Erasmus gefördert, aber ich bin freiwillig noch einen Monat länger geblieben. Meine Heimreise war Ende Juni 2024.

Nun stellt sich die Frage: Wie kam es dazu?

Während der Phase meiner Bachelorarbeit habe ich zufällig Sabrina Köhler vom International Office der CVJM-Hochschule getroffen. Nach einem lockeren Gespräch fragte sie mich, was ich nach meinem Bachelorabschluss tun würde.Weil ich es zu diesem Zeitpukt noch nicht wusste, schlug sie vor, dass ich mich zu der Möglichkeit eines Erasmus+ Graduiertenpraktikums informieren könnte. Gesagt, getan: Nach ein paar Tagen begann ich, nach einer passenden Stelle zu suchen. Ich suchte nach einer Stelle, die beide meiner Abschlüsse kombiniert, und nach einem Land, in dem es warm ist :). Nach langer Suche stieß ich im Internet auf die Website meiner Praxisstelle, eine deutschsprachige evangelische Kirche in Thessaloniki. Auf der Internetseite stand explizit, dass Praktikant*innen und Erasmus-Student*innen gesucht werden. Nachdem ich mich beworben hatte, erhielt ich ein paar Wochen später während des Sporttages der Hochschule einen Anruf, dass Interesse bestünde, mich für das Graduiertenpraktikum aufzunehmen. Meine Praxisstelle und ich lernten uns kennen, und kurz nach meinem Abschluss im Juli, flog ich im September in das neue Abenteuer.

Was habe ich dort gemacht?

Vor Ort konnte ich meine erlernten Fertigkeiten anwenden und vertiefen. Ich durfte Gemeindenachmittage zu bestimmten Themen gestalten, Seelsorgegespräche in Form eines Trauercafés führen, Andachten organisieren und Gottesdienste halten. Ebenso plante, organisierte und führte ich Kindertage, Flohmärkte und einen großen Weihnachtsbasar (bis zu 5.000 Besucher) durch. Dies geschah alles in einem positiven Arbeitsklima, wofür ich sehr dankbar bin. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Rückmeldung von einem Teilnehmer eines Männergesprächskreises, dass durch meine leitende Gesprächsrunde eine Lösung für die Zukunft erarbeitet wurde, die sich positiv auf weitere Lebensschritte auswirkte. Ich durfte das Erlernte einbringen, eigene Ideen wie den Männerabend ausarbeiten und in der Gemeinde etablieren sowie an anderen Gemeindeaktivitäten teilnehmen. Zusammen mit der Pfarrerin Michaela Nieland-Schuller, der Sozialassistentin Dagmar Theodoridis, zwei Freiwilligen und einer weiteren Praktikantin unserer Hochschule aus dem Kolleg, entwickelten wir eine Konfirmandenarbeit, in der wir drei Jugendlichen von Gottes Liebe erzählen und sie näher an den Glauben heranführen konnten.

Was war herausfordernd?

Besonders herausfordernd war für mich am Anfang das Zurechtkommen in der Stadt. Thessaloniki ist Griechenlands zweitgrößte Stadt und das merkt man am Anfang deutlich. Ich musste mich orientieren, konnte einige Dinge erst nach mehreren Anläufen erledigen und musste lernen, mit einer entspannten Art an Aufgaben heranzugehen. Dadurch erlangte ich die Erkenntnis, dass das Leben genießbarer ist, wenn man seine Aufgaben mit einem positiven und entspannten Gemüt angeht, anstatt sich zu stressen und hektisch zu sein. Außerdem musste ich lernen, dass einige Kolleg*innen anders arbeiten als ich selbst. Dabei wurde deutlich, wie wichtig Kommunikation ist, um ein gutes Arbeitsklima zu schaffen. Das lege ich jedem von uns ans Herz!

Tipp: Überwindet Grenzen!

Studierenden, die gerne ebenfalls die Möglichkeit des Graduiertenpraktikums nutzen wollen, empfehle ich, rechtzeitig eine Stelle für das Praktikum zu suchen und, wenn möglich, auch schnell eine Unterkunft zu finden, da nicht jede Stelle eine Unterkunft zur Verfügung stellen kann. Bringt euch bewusst in das lokale Erasmus-Netzwerk ein und sucht euch Leute in der Umgebung, denn sonst könnte es allein schwer werden. Auch ich war in den ersten Monaten hier allein, aber traut euch, zu lokalen Erasmus-Events zu gehen, und ihr werdet sehen, dass ihr nicht allein in dieser Situation seid. Ich bin sehr froh darüber, denn ich habe Freunde gefunden, die ich nicht missen möchte. Meine letzte Empfehlung ist, sucht euch bewusst eine Stelle aus, die sich nicht in eurer Komfortzone befindet, sondern außerhalb, um daran zu wachsen und mehr zu lernen. Nur so könnt ihr über eure Grenzen hinauswachsen.

 

 


Die 2009 gegründete, staatlich und kirchlich anerkannte CVJM-Hochschule – YMCA University of Applied Sciences – führt in Präsenz- sowie in berufsbegleitenden und onlinebasierten Teilzeit-Studiengängen in den Bereichen Theologie und Soziale Arbeit zum Bachelor of Arts und Master of Arts. Außerdem bildet die CVJM-Hochschule Erzieher*innen und Jugendreferent*innen aus. Verschiedene Weiterbildungen ergänzen das Angebot. Die CVJM-Hochschule betreibt zusätzlich vier Forschungsinstitute (Institut für Erlebnispädagogik, Institut für Missionarische Jugendarbeit, Institut empirica für Jugendkultur und Religion sowie das Evangelische Bank Institut für Ethisches Management). Zum Wintersemester 2023/2024 sind 474 Studierende immatrikuliert. Rektor der CVJM-Hochschule ist Prof. Dr. Tobias Faix. Die Studierenden leben in einer Lern- und Lebensgemeinschaft auf dem bzw. in der Nähe des Campus.

Träger der CVJM-Hochschule ist der deutschlandweite Dachverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM/YMCA), der CVJM Deutschland. Der CVJM/YMCA ist weltweit die größte überkonfessionelle christliche Jugendorganisation, die insgesamt 40 Millionen Menschen direkt erreicht, und weitere 25 Millionen Menschen indirekt. In Deutschland hat der CVJM 310.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmende. Darüber hinaus erreicht er in seinen Programmen, Aktionen und Freizeiten jedes Jahr fast eine Million junge Menschen. Schwerpunkt des CVJM in Deutschland ist die örtliche Jugendarbeit in 1.400 Vereinen, Jugendwerken und Jugenddörfern.

Ehrenamtlicher Vorsitzender des CVJM Deutschland ist Präses Steffen Waldminghaus. Hauptamtlicher Leiter ist Generalsekretär Pfarrer Hansjörg Kopp.

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